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PATENTE AUF LEBEN
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Auf genmanipulierte Tiere und Pflanzen sowie menschliche Gene sollen ab 1. September 1999 in Europa Patente vergeben werden dürfen. Diese Entscheidung, die am 30. Juli bekannt wurde, traf der Verwaltungsrat des Europäischen Patentamtes (EPA) bereits vor eineinhalb Monaten. 
  Seit langem schon wird in Europa um die Frage, ob Pflanzen und Tiere patentierbar sind, heftig gestritten. Nach dem für das EPA maßgebliche Europäische Patentübereinkommen (EPÜ) ist es nicht zulässig, für "Tierarten" und "Pflanzensorten" Patente zu vergeben.
  Der Verwaltungsrat habe einen "radikalen Kurswechsel" eingeleitet, kritisiert die Europakoordinatorin der Kampagne "Keine Patente auf Leben", die Schweizer Biologin Florianne Koechlin. "Besonders unerträglich ist", klagt Koechlin, "daß dieser Beschluß, mitten in der Sommerpause, möglichst unbemerkt von der Öffentlichkeit durchgesetzt werden soll". Die Patentgegner wollen vermeiden, daß einzelne Konzerne den exlusiven Zugriff auf bestimmte Tiere oder Pflanzen bekommen. Zum Beispiel könnten sich die Unternehmen Teile des Erbmaterials eines natürlichen Lebewesens patentieren lassen, wenn sie nur als erste diese Gene isolieren und ihre einzelnen Bausteine identifizieren würden. (Quelle: taz vom 31.7.99)

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