bloch.de
Online-Adresse des Ernst-Bloch-Zentrums, das dort über seine Arbeit
berichtet.
telebus.de/bloch-online-forum/homepage.htm
Unter dieser Adresse hat sich eine virtuelle Bloch-Akademie
gegründet, die umfangreiches Material über den Philosophen und
zudem ein offenes Diskussionsforum anbietet.
Mit dem großen Philosophen der Utopie gehen prominente
Wissenschaftler, Schüler Blochs und alle Interessierten auf die Suche
nach den utopischen Potentialen der Informationsgesellschaft. Aktuell läuft
die Diskussion über die "Utopie der Arbeit". Die interessanten Beiträge
befinden sich auf gutem Niveau und liefern den Beweis, daß noch nicht
alle Hoffnung für das kommerzialisierte und von Trash überflutete
Internet verloren ist. Quelle: FR, 19.6.1999
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Wagnis Utopie
(...) Mit der Globalisierung der Märkte steigen seit der großen
Wende nicht nur die Kurse der Aktien und die Ausschüttungen der Dividenden
in ungeahnte Höhen, sondern auch das Massenheer der Arbeitslosen,
Teilzeit- und Multijobber und Wirtschaftsflüchtlinge gewinnt täglich
neue Rekruten. Nicht nur werden jährlich neue Rekorde auf den
globalen Schlachtfeldern der Produktion erzielt, sondern auch auf denen
der Natur, die durch Stürme, Brände und Überschwemmungen
ganze Länder verheert. Noch nie war die freie Marktwirtschaft so alternativlos,
und doch bröckelt allenthalben die soziale Kohäsion. Mit der
wachsenden Zahl der Ausgeschlossenen steigen die Kriminalitätsraten
in ihren Zentren und die Gewaltpotentiale und die Kriegbereitschaft an
ihren Rändern. Für zu viele wird die politische zur terroristischen
Ökonomie.
So scheint die Zeit reif zu sein, über das, was ist, hinaus wieder
das, was sein soll und sein kann, zu denken, Utopisches als ein real-mögliches
Gegenbild zum Bestehenden zu entwerfen. Doch dazu bedarf es offensichtlich
des Neubeginns, der vorurteilsfrei kritisch-prüfenden Reflexion
auf das Obsolete, das Unzureichende, ja Bornierte und Gefährliche
der klassischen Utopien: Ist die Kritik nicht im Recht, wenn sie feststellt,
daß die klassisch-modernen Zukunftsentwürfe allesamt, von Bacon
bis Marx, Marcuse und Bloch, tief im neuzeitlichen Paradigma eines Technizismus
verwurzelt waren, der heute, im Rückblick, eher Schauer als Hoffnung
weckt (...)
(Es nimmt) nicht wunder, wenn heute das Organ der Suche nach dem Anderen
nicht das Denken in fertigen Begriffen, sondern die Vorstellungkraft der
Phantasie
ist, die anders mögliche, zukünftige Lebensformen entwirft, und
wenn das Medium, in dem heute die utopischen Diskurse geführt werden,
die Literatur ist, in der in der Form des Science-fiction- oder
des eskapistischen Sehnsuchtsromans oder aber auch in provokanten Manifesten
das zukünftig Mögliche vorgestellt wird.
Das Heft (Wagnis Utopie, der Münchner Philosophie-Zeitschrift
Widerspruch
) will einen Einblick über die neuen "utopischen Diskurse"
geben, in die Ausformungen der neuen Art kritischer Selbstreflektion und
die Suche nach neuen tragfähigen Zukunftsmodellen. Ganz entscheidend
für die neue Qualität dieses Diskurses dürfte die aktive
Rolle sein, die die Frauen in ihm spielen. Diese Rolle beschränkt
sich nicht nur auf Entwürfe einer zukünftigen Gesellschaftsform
aus der Perspektive der Frauen(...), sondern sie bezieht auch (...)
die Besinnung und die Wiedererinnerung der Utopieliteratur von Frauen ein,
die durch den mainstream der Moderne an den Rand gedrängt und vergessen
wurden.
(Auszug aus der Einleitung zu Widerspruch - Wagnis Utopie, Münchner
Zeitschrift für Philosophie, 19. Jahrgang (1999))
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WIDER
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Münchner Zeitschrift
für Philosophie
Erscheint halbjährlich,
Einzelheft DM 12,--,
Abbo. DM 11,-- zuzüglich Versand
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und der Veränderung von Arbeit
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Das Projekt "Menschsein" - Zur utopischen
Dimension einer Philosophie gesellschaftlicher Praxis
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"Ich werde diese Normen nie mehr wieder
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