Betr.: WISSENSCHAFT
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Gott persönlich begegnet.
Mit dunklen Brillengläsern, licht- und schallisoliert,
nimmt der Proband auf dem Sessel Platz und bekommt einen leicht umgebauten
Motorradhelm aufgesetzt. "Innen sind an jeder Seite des Helms vier Magnetspulen
angebracht", erläutert Persinger, "und darüber spielen wir sehr
schwache Magnetfelder ein, die etwa ein Mikrotesla betragen." Diese elektromagnetischen
Signale entsprechen etwa einem Zwanzigstel des Erdmagnetfeldes, wirken
allerdings wesentlich gezielter auf das Denkorgan ein. "Wir können
dabei das Gehirn als seinen eigenen Verstärker benutzen und das Muster
der Hirnströme zurückspielen, die wir zuvor mit dem EEG aufgezeichnet
haben", erklärt der Hirnforscher, "wir können aber auch Signale
einspielen, die wir am Computer künstlich erzeugen."
Die damit erzielten Wirkungen sind höchst bemerkenswert:
Viele Versuchspersonen spüren unter Persingers Motorradhelm eine eigentümliche
"Präsenz", so als ob plötzlich noch jemand in der Kammer sei.
"Manche sagen, daß sie ihren Schutzengel fühlen oder Gott oder
so etwas ähnliches", meint Persinger lakonisch. (Quelle:
Die Zeit, 1.11.96)