STADTÖKOLOGIE
Definition,
Aufgaben, ökologische Stadtplanung
Was ist Stadtökologie?
Der Begriff "Ökologie" bezeichnet
die Lehre vom Haushalt der Natur, das heißt von den Beziehungen der
Organismen untereinander und zu ihrer anorganischen Umwelt sowie von den
Stoff- und Energieflüssen in Ökosystemen. Ursprünglich ist
Ökologie also eine biologische Wissenschaft mit engen Beziehungen
zu denjenigen Wissenschaften, die Umweltfaktoren untersuchen (Bodenkunde,
Klimatologie und Hydrologie). Die Professoren Rüdiger Wittig (Ordinarius
an der UNI Frankfurt) und Herbert Sukopp (Ordinarius an der TU Berlin)
definieren Stadtökologie im engeren Sinne daher als "diejenige
Teildisziplin der Ökologie, die sich mit den städtischen Biozönosen,
Biotopen und Ökosystemen, ihren Organismen und Standortbedingungen
sowie mit Struktur, Funktion und Geschichte urbaner Ökosysteme beschäftigt".
"Stadtökologie (stellt) alle Beteiligten
vor große Kommunikationsschwierigkeiten, da eine gemeinsame wissenschaftliche
Sprache fehlt. Umfassende stadtökologische Projekte bedürfen
daher einer intensiven Einübung und Pflege der transdisziplinären
Kommunikation, um erfolgreich abgeschlossen werden zu können".(Wittig/Sukopp)
Stadtökologie sollte eben nicht nur
am grünen Tisch geregelt werden. Wissenschaftler beschäftigen
seit längerem mit der Problematik und hoffen, daß ihre Forschungsergebnisse
Politiker entscheidend zu beeinflussen vermögen
Die Zeitschrift "WECHSEL-WIRKUNG" versucht
in ihrer Juni/Juli-Ausgabe (1999), sowohl die wissenschaftliche Basis,
die wissenschaftlichen Untersuchungsmethoden, als auch die Möglichkeiten
der konkreten Einflußnahme durch Bürgervereinigungen aufzuzeigen.
Prof. Rüdiger Wittig (TU Berlin)
und Prof. Herbert Sukopp (UNI Frankfurt) definieren in ihrem Beitrag
den Wissenschaftszweig "Stadtökologie", benennen nicht nur die
Aufgaben sondern auch, wie ökologische Stadtplanung auszusehen
hat, wenn sie ihrem Begriff gerecht werden will.
Prof. Gerhard Bahrenberg (UNI Bremen,
Fachbereich Sozialwissenschaften) liefert einen Beitrag zur stadt- und
verkehrsökologischen Kritik an der Suburbanisierung. "Es geht bei
der 'Stadt als ökologisch verträglicher Siedlungsform' weniger
um etwas mehr oder weniger Grün für die Stadtbewohner, sondern
um eine langfristige Sicherung der natürlichen Grundlagen der
Weltgesellschaft", stellt Bahrenberg fest."Aus dieser Sicht erweist
sich, so scheint es, die traditionelle kompakte Stadt möglicherweise
als zukunftträchtiger als die aufgelockerte Siedlungsstruktur, wie
sie sich in den westlichen Industriestaaten im Zuge der Suburbanisierung
in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts entwickelt hat."
"Stadtökologie in der Stadtplanung":
Zu diesem Thema berichten Elmar Wiezorek und Marcus Baumann über den
"Stadtökologischen Beitrag Aachen" und den Versuch einer besseren
Bürgerbeteiligung.
Neben den Artikeln zum Schwerpunkt "Stadtökologie",
sei hier noch ein Heftbeitrag zum Thema "Biotechnologie und Dritte Welt
von Achim Seiler erwähnt. Er untersucht "einige der strukturellen
Merkmale, welche für den breiten Einsatz der neuen Verfahren der Biotechnologie
charakteristisch sind."
WECHSEL WIRKUNG
In der "Wechselwirkung" stellen Vordenker aus
Wissenschaft, Technik, Sozialwissenschaften und Philosophie Ihre Ideen
zur Diskussion.
Die "Wechselwirkung" ist zugleich Informationsmagazin
und Diskussionsforum.
Die "Wechselwirkung" erscheint seit 1979 zweimonatlich,
um Wissenschaft und Technik kritisch zu hinterfragen.
Die "Wechselwirkung" zeigt die Wurzeln und Wirkungen
von Naturwissenschaft und Technik auf und beleuchtet sie interdisziplinär.
In dieser Konzeption ist "Wechselwirkung" einmalig
im deutschen Raum.
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